Zillertal du bist mei' Freud' (käse.pur 1/07)

Ein Artikel von Redaktion | 01.05.2007 - 00:00
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© Zillertal Tourismus Pixelquelle BMLFUW/Rita Newman Photocase Anton Pospisil

Hinter der Gemeinde Strass, die das Tor zum Zillertal darstellt, erstreckt sich auf etwa 1.098 Quadratkilometern das 25 Gemeinden umfassende Gebirgstal. Im Westen wird das Zillertal von den Schieferbergen der Tuxer Voralpen begrenzt. Im Osten, nördlich des Gerlostales, das in den Salzburger Pinzgau führt, bilden die Ausläufer der Kitzbühler Alpen die Grenze. Die Möglichkeit, nach Südtirol zu entfliehen, bietet sich im Südwesten, dem "Zillergrund" folgend, an. Im Südosten führt der Weg über das Pfitscher Joch in das Eisacktal. Bis in die Gipfelregionen sind die Berge mit saftigen Wiesen, Wäldern und Almböden überzogen.

Genussregion Zillertaler Heumilchkäse

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© Zillertal Tourismus Pixelquelle BMLFUW/Rita Newman Photocase Anton Pospisil

Zur Stärkung der Regionen Österreichs und ihrer Esskultur hat das Lebensministerium in Zusammenarbeit mit den Bundesländern die Initiative "Genuss Region Österreich" gestartet. Das Zillertal wurde aufgrund der filigranen Strukturen der Landwirtschaft, intakter Verhältnisse von Flora und Fauna sowie ambitionierter Lebensmittelproduzenten und Gastronomen in die Liste dieser geografischen Würdenträger aufgenommen.
Wendelin Juen, Leiter der Agrarmarketing Tirol, erzählt, dass für die Bevölkerung des Zillertals selbst diese Auszeichnung noch eine viel tiefer gehende Bedeutung hat: "Wir haben hier in der Landwirtschaft viele Nebenerwerbsbetriebe. Das sind nicht bloß verträumte Landschaftspfleger, sondern sie machen sich durch ihre gesamte Arbeit unglaublich verdient. Im Sommer, wenn die Rinder auf der Alm weiden, frische Kräuter und sauberes Quellwasser die Milch besonders reichhaltig macht, wird vielfach auch gleich vor Ort der Käse hergestellt. In Betrieben, die gleichzeitig Beherbergung betreiben, können die Gäste diese Prozesse hautnah miterleben. Wenn die Produkte der kleinen Sennereien in heimischen Geschäften und in der Gastronomie angepriesen werden, ist das ein unglaublich Kraft schöpfender Kreislauf, der für eine allgemein positive Stimmung sorgt. Auch die Touristen haben Spaß daran, wenn sie die regionalen Produkte kennen lernen und womöglich sogar bei der Herstellung zusehen können. Unsere Bauern sind vor allem Produzenten und wollen nicht als Förderungsempfänger gesehen werden. Das muss man einmal in aller Deutlichkeit sagen."

Käsereien

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© Zillertal Tourismus Pixelquelle BMLFUW/Rita Newman Photocase Anton Pospisil

Wenn von Heumilchkäse gesprochen wird, könnten die Konsumenten annehmen, dass es sich um ein reines Winterprodukt handelt. Dem ist aber nicht so. Vielmehr bedeutet es, dass bei der Fütterung der Rinder gänzlich auf Silofutter verzichtet wird. Im Winter wird Heu und gentechnikfreier Getreideschrot gefüttert, im Sommer delektieren sich die Tiere auf den Almen an frischen Gräsern, wohlschmeckenden Kräutern und Blumen. Dies verleiht der Milch nicht nur ihren feinen Geschmack, sondern auch einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren, was sich positiv auf das Immunsystem des menschlichen Körpers auswirkt und die Vitalität steigert. Eine bedeutende Rolle, auch in Bezug auf die Verbreitung der Kunde um die köstlichen Zillertaler Käsespezialitäten, nimmt die ErlebnisSennerei Zillertal ein. Schon von weitem durch bunte Kuhfiguren erkennbar, liegt der im Jahr 2000 eröffnete, modern gebaute Produktionsbetrieb der Sennerei. Dass dieses Unternehmen mehr zu bieten hat als die bloße Herstellung von Käse, suggeriert schon die Bezeichnung "Erlebnis", die der Sennerei vorangestellt ist. So ist dem Produktionsbetrieb ein Restaurant mit weitläufig überdachter Terrasse und eine Milchbar angeschlossen.
Wer mehr über den Arbeitsalltag einer Sennerei erfahren möchte, ist eingeladen dies direkt vor Ort zu tun. Vom Käsemeister nur eine Armlänge entfernt, kann man ihm bei seiner Arbeit über die Schultern schauen und erfahren, wie die melkfrische Milch verarbeitet wird. Denn nur eine Glasscheibe trennt die Besucher von den Käsemeistern. Da steigt unweigerlich der Appetit auf Käse, den die Besucher im integrierten Ab-Hofverkauf aus dem reichhaltigen Sortiment stillen können.
Weiter im Norden des Tales, in Schlitters, befindet sich die "Bergkäserei Zillertal". Schon in vierter Generation, seit der Gründung 1923, im Besitz der Familie Hirschhuber. Die Milch für das ausschließlich Bergkäse erzeugende Unternehmen stammt von den Kühen der etwa 180 Bauern des Zillertales und des Weerberges. Die Kuhmilch, die hier verarbeitet wird, trägt natürlich das Attribut "Heumilch". Mehr als die Hälfte der Produkte gehen in den Export - an die Länder der EU.
"Das ist für uns sehr wichtig", so Hirschhuber, "weil wir damit die großartige Qualität des Österreichischen Käses bewerben. Überhaupt ist Heumilchkäse in der EU eine Rarität. Selbst Käse erzeugen kann ja bald jemand. Wir verdanken unseren Status als Heumilchregion aber vor allem den Bauern, die diese Mehrarbeit auf sich nehmen und ihre Kühe im Sommer noch auf den Almen weiden lassen." Dass man sich um das Weiterbestehen dieser Käserei keinerlei Sorgen zu machen braucht, beweist die Tatsache, dass Junior Hans-Jörg bereits voll in den Betrieb eingestiegen ist und derzeit gerade die Meisterprüfung absolviert.

Zillertaler Bier

Einen wichtigen Beitrag zur Zillertaler Genusskultur leistet die Brauerei "Zillertal Bier". Ihr Bestehen seit dem Jahr 1500 macht sie zur ältesten Brauerei Tirols. Bereits Anfang der sechziger Jahre leistete man hier mit dem Brauen des ersten Pils-Bieres in Österreich echte Pionierarbeit. Dem folgten in den achtziger Jahren der erste "Radler" und schließlich das erste "Schwarze".

Zillertal im Sommer

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Entlang des Ziller-Flusses lassen zahlreiche Radwege die Herzen der sportlichen Gäste höher schlagen. © Zillertal Tourismus

Im Gegensatz zum Winterurlaub bietet das Zillertal im Sommer die Verbindung von Geruhsamkeit und Aktivsein. Stilles Genießen der beeindruckenden Naturkulissen lässt sich gut mit einer kleinen Wanderung kombinieren. Ein unglaublich vielfältiges Angebot gekennzeichneter Themenwege wie Naturlehrpfad, Wasserfallweg oder Schmankerlweg laden dazu ein. Dem Ruf, das aktivste Tal der Welt zu sein, wird durchaus Rechnung getragen. Nordic Walking auf Touren bis ins hochalpine Gelände, Radwege entlang des Ziller-Flusses oder Mountainbike-Routen durch die Alpenlandschaft lassen die Herzen der Radsportfans höher schlagen. Unbedingt schwindelfrei sollte man beim Paragleiten trotz Begleitung eines Tandempilots sein, ebenso wenn man sich in hochalpine Sphären zum Gipfelsturm oder in den Klettergarten "Floite" zum Training begibt.
Beim Canyoning werden Erlebnishungrige durch die mystischen Wege der faszinierenden alpinen Berg- und Wasserwelt geschleust. Zur Abrundung des Angebotes bietet der Hintertuxer Gletscher mit dem Sommerskilauf zwischendurch winterliches Flair.

Infos

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© Zillertal Tourismus Pixelquelle BMLFUW/Rita Newman Photocase Anton Pospisil

Zillertal Tourismus, Zillertal, Bundesstraße 27d
Tel.: 05288/87 187, www.zillertal.at

ErlebnisSennerei Zillertal, Mayrhofen, Hollenzen 116
Tel.: 05285/62 713, www.sennerei-zillertal.at

Bergkäserei Zillertal, Schlitters 57-58
Tel:. 05288/72 362, www.bergkaeserei-zillertal.at

Sennerei Aschau, Aschau, Dorf 72
Tel.: 05282/29 08, sennereiaschau@tele2.at

Sennerei Fügen, Fügen, Dorfstrasse 315
Tel.: 05288/62 334, www.kaeserei-fuegen.at

Sennerei Zillertal Mitte, Zell am Ziller, Unterdorf 20
Tel.: 05282/22 73

Zillertal Bier, Zell am Ziller, Umfahrungsstraße 3
Tel.: 05282/23 660, www.zillertal-bier.at

Essen und Schlafen

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© Zillertal Tourismus Pixelquelle BMLFUW/Rita Newman Photocase Anton Pospisil

Landgasthof Linde, Stumm, Dorf 2
Tel.: 05283/22 77, www.landgasthof-linde.at

Hotel Lamark, Hochfügen Nr. 5
Tel.: 05280/225, www.lamark.at

Olympia-Relax-Hotel, Finkenberg - Dorf 151
Tel.: 05285/62 688, www.olympiahotel.at

Hotel Haidachhof, Fügen, Hochfügenerstraße 280
Tel.: 05288/62 380, www.haidachhof.at

Sport & Wellnesshotel Stock, Finkenberg 142
Tel.: 05285/67 75, www.sporthotel-stock.com

Hotel Alpenbad Hohenhaus, Hintertux, Tux 774
Tel.: 05287/85 01, www.hohenhaus.at