Großes Sekt-Austria Special

Ein Artikel von Klaus Postmann | 10.08.2022 - 07:00
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Es gab schon prickelnder Zeiten in der heimischen Sektbranche. Die unzähligen Lockdowns in den vergangenen zwei Jahren führten zu einem spürbaren Rückgang im Sektkonsum. Mit der schrittweisen Öffnung des Landes im Frühjahr 2022 beginnt sich nun die Sektbranche zu erholen – und überrascht dabei mit neuen Ideen. Also, worauf noch warten? Lassen wir die Korken wieder knallen, kaum ein anderes Getränk hat so viel Potential, unsere Zeit wieder etwas glücklicher zu machen!

Eine Bestandsaufnahme
Die derzeit vorrangig am Markt befindlichen Sekt-Jahrgänge sind 2015 bis 2019. Lediglich bei jugendlichen Produkten wie Rosé oder aber bei Bio-Sekt ist bereits Jahrgang 2020 verfügbar. Klar, Rosé-Sekt lebt meist von der Primärfrucht. Aber warum Bio-Sekt? Bio wird auch in diesem Segment immer mehr zum Thema, sogar für größere Kellereien wie Szigeti, Kattus oder Schlumberger. Da jedoch die Beschaffung von geeignetem Bio-Traubenmaterial nicht immer einfach ist, sind ältere Jahrgänge schlichtweg ausverkauft. Bio-Grundweine für die Sektproduktion sind rar und wertvoll, lediglich bei flächenmäßig starken Sorten wie Grüner Veltliner oder Welschriesling sind halbwegs ausreichend Mengen verfügbar. Bei Bio-Sekt dominieren Hefigkeit und Würze, er geht damit stilistisch in eine andere Richtung. Frucht und Sorte sind oft nicht so klar ausgeprägt wie bei konventionellem Sekt. Bei Cuvées hingegen, wo die Einzelsorte nicht im Fokus steht, passt Bio-Wein umso besser, wie man es beispielsweise an den Großen Reserven vom Schlossweingut Hardegg verkosten kann.


Die Sekttrends 2022/23
Einer der spannendsten Themen am Sektmarkt (wie auch bei Stillwein) ist Rosé. Fruchtigkeit und das oft prickelnde Säurespiel passen perfekt in den Zeitgeist und haben gute Chancen, das Trinkverhalten nachhaltig zu verändern. Diente Sekt bisher vor allem zur Krönung der Feiertage rund um Weihnachten und Silvester, ist derzeit eine zweite Sektsaison im Entstehen, nämlich der Frühsommer rund um die ersten warmen Monate April bis Juni. Und genau da liegt die Wirksamkeit von Rosé-Sekt aus Österreich, der dank seiner einzigartigen Stilistik perfekt als Gruß ins Frühjahr und in den warmen Sommer dient und die ersten lauen Abende auf der Terrasse oder am Balkon vollendet ausklingen lässt.

Endgültig durchgesetzt hat sich der schon länger erkennbare Trend zum Jahrgangssekt mit Angabe des Jahrgangs am Etikett. Die meisten Winzerprodukte, jedoch auch viele Markensekte, loben den Jahrgang mittlerweile am Etikett aus. Einige Betriebe schreiben zudem das Datum des Degorgierens dazu, für Spezialisten und Sommeliers eine willkommene Information für die geschmackliche Einschätzung einer bestimmten Flasche Sekt. Erst durch diese Details werden Jahrgangsunterschiede wie bei Stillwein auch im Sektglas schmeck- und erlebbar. Durch eine lange Lagerung auf der Hefe und die zweite Gärung wird die anfangs grobe, kantige Kohlensäure zerlegt und feiner und bindet sich besser in den Grundwein ein. Die feine Perlage ist im Wesentlichen das wichtigste Qualitätskriterium eines guten Sekts. Denn die entstehende Kohlensäure verstärkt alle Duft- und Fruchtkomponenten des Weines, womit sich eine Flasche Sekt als edelste Form versteht, Wein zu genießen.

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