Österreichs aufstrebende Weinbauregion Bergland

Ein Artikel von Birgit Kowarik | 12.01.2023 - 08:00

Wein wird in Österreich nicht nur in den Weinbauregionen „Weinland“ (Niederösterreich, Burgenland, Wien) und „Steirerland“ (Steiermark) angebaut, sondern auch in allen anderen Bundesländern, die in der Weinbauregion „Bergland“ zusammengefasst sind. Trotz der geringen Anbauflächen Mengen sind insbesondere Weine aus Kärnten und Oberösterreich längst kein Geheimtipp mehr. Der frische kühlere Weinstil bringt die Sortentypizität der Weißweine besonders zur Geltung.

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Kärnten
Mit etwa 130 Hektar verfügt Kärnten über die größte Weingartenfläche des Berglandes. Bereits im Mittelalter wurde in großen Teilen des Bundeslandes Wein angebaut. Die Zentren des Kärntner Weinbaus liegen im Bezirk St. Veit mit dem Längsee und im Gebiet um die Burg Hochosterwitz. Zusätzlich wird im Lavantal und im Bereich Feldkirchen Weinbau betrieben. Die Weingärten liegen auf sonnigen Flächen mit mediterranen Klimaeinfluss. An Rebsorten dominieren die weißen Burgundersorten, zudem werden Sauvignon Blanc, Riesling, Muskateller, Traminer sowie Zweigelt und Pinot Noir angebaut.
Im aktuellen WEINpur-Guide 2022/23 werde drei bekannte Kärntner Weingüter präsentiert und bewertet; siehe auch: weinauskaernten.at.

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Oberösterreich
Auch im Oberösterreich wurde bereits die wirtschaftliche Bedeutung des Weinbaus bereits im Mittelalter erwähnt. Durch den Boom des Bierbrauens und durch klimatische Veränderungen wurde der Weinbau jedoch fast vollständig verdrängt. Die vergangenen Jahre brachten jedoch eine Renaissance. Auf sonnigen Hängen und fruchtbaren Ebenen werden rund 78 Hektar Rebfläche bewirtschaftet. Die Weingärten liegen vor allem im Donautal, im Marchland, am Linzer Gaumberg und am Rand des Eferdinger Beckens. Weinbau wird auch im oberösterreichischen Zentralraum, im hügeligen Innviertel sowie in luftigen Lagen des Mühlviertels und im Süden des Salzkammreguts betrieben. Grüner Veltliner, Chardonnay, Zweigelt und Rösler sind die Hauptrebsorten.
Ein aktueller Artikel der Österreichischen Bauernzeitung beschreibt die Trends des Weinbaus in Oberösterreich; siehe auch: wein-aus-oberoesterreich.at.

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Tirol, Vorarlberg und Salzburg
Obwohl der Weinbau aus Nordtirol im Vergleich zu Südtirol an Bedeutung verloren hat gibt es wieder neue Lebenszeichen. Derzeit werden 14 Hektar Rebfläche bewirtschaftet. Aufgrund der großen Tag-Nacht-Temperaturunterschiede entstehen Beeren mit viel Aroma und Extrakt. Die bekanntesten aktiven Betriebe findet man in Haiming, Tarrenz und Silz. Vorherrschend sind dabei Burgundersorten, speziell Chardonnay und Blauer Burgunder; siehe auch: tirolwein.at.
Die offiziellen Angaben zur Rebfläche des Weinbaus in Vorarlberg schwanken zwischen zehn und 15 Hektar mit Schwerpunkten in den Bereichen Bregenz, Röthis, Feldkirch und dem Walgau. 1997 wurde der „Verein der Weinbautreibenden Vorarlbergs“ gegründet, der den Vorarlberger Weinbau seither wieder forciert. Auf den Weinbauflächen dominieren Müller-Thurgau, Riesling und klassische Burgundersorten beim Weißwein, während der Blaue Burgunder die rote Hauptsorte ist.
Das Bundesland Salzburg weist mit sieben Hektar die kleinste Rebfläche auf. Die Weingärten der Stadt Salzburg befinden sich auf dem Mönchsberg; weitere Anlagen findet man vor den Toren der Stadt in Großgmain am Untersberg. Auch das Benediktinerstift Michaelbeuern pflanzt seit 2008 wieder Reben an.