Treffen der Käsesommeliers

Ein Artikel von Angelika Kraft | 03.10.2018 - 09:00
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© Käsesommelierverein

Der Obmann des Verein Käsesommelier Österreich Johannes Einzenberger konnte mit seinem Vorstand über 60 Spitzenvertreter der österreichischen Käsekultur begrüßen. Beim Meinungs- und Erfahrungsaustausch bestand Einigkeit, dass die Zukunftschancen nur in der Qualität und regionalen Vielfalt und nicht in einer Massenproduktion bestehen. Auch Landtagsabgeordneter Dr. Josef Schöchl betonte, dass die Regionalität von Lebensmittel immer größere Bedeutung gewinnt: „Käse ist ein Spiegelbild unserer traditionellen landwirtschaftlichen Struktur und des Landschaftsbildes selbst.“

Erfahrungsberichte
Auch die Käsereien der Region waren an diesem Abend zahlreich vertreten. In Interviews schildern Sie Ihre Erfahrungen in der täglichen Arbeitswelt. Gerhard Woerle, Eigentümer und Geschäftsführer der Firma Woerle, berichtet vom arbeitsintensiven und erfahrungsreichen sowie teils abenteuerlichen Aufbau des Exportgeschäfts – insbesondere im Nahen Osten. Seine Käse sind heute in 75 Ländern der Welt erhältlich.
Prokurist Franz Zehentner erzählt dann von den technischen Herausforderungen, von der Planung bis zum Bau, des völlig neuen Käsewerks der Salzburg Milch in Lamprechtshausen im Jahre 2015. Josef Mangelberger von der Mattigtaler Käserei, der noch die Emmentalererzeugung in einem Genossenschaftsbetrieb erlernt hatte, schildert den schwierigen Start mit seinem eigenen Betrieb als Weichkäseproduzent. Andreas Walkner von der Privatkäserei Walkner und Betriebsleiter Peter Rehrl von der Käsereigenossenschaft Elixhausen betonen ebenso wie Franz Pötzelsberger von der gleichnamigen Käserei in Adnet in ihren Schilderungen, dass sie sich als Spezialisten mit Ihren Produkten sehen und die Besonderheit der Qualität durch Heumilch den Mehrwert ergibt.
 

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Sepp Eisl, Michael Kolarik-Leingartner, Marianne Winkler, Obmann Johannes Einzenberger, LAbg. Dr. Josef Schöchl (v.l.n.r.).   © VKSÖ/Rüdiger Niemz

Vom Ackerbau zur Heumilchregion
Über die geschichtliche Entwicklung der Region mit dem Thema „Vom Ackerbau zur Heumilchregion“ berichtet dann der Obmann der ARGE Heumilch, Karl Neuhofer, ausführlichen in seinem Referat. Die Veränderung, die durch den Bau der Eisenbahn von Salzburg bis Budapest ausgelöst wurde brachte wechselvolle Jahre. Nach einem wirtschaftlichen Aufschwung des Käsereiwesens folgten durch die beiden Kriege und in den 1990er-Jahren durch den Beitritt zur EU zahlreiche Up and Downs. In der Hochblüte des beginnenden 20. Jahrhunderts gab es weit über 50 Käsereibetriebe in der Region. Manche Orte hatten sogar bis zu vier Käsereien zur gleichen Zeit. 
Die aus Schleedorf stammende Österreichische Käsesommelière des Jahres Marianne Winkler und der Biersommelier des Jahres Michael Kolarik-Leingartner schufen schließlich mit großartigen Kombinationen von Käse- und Bierspezialitäten neue Geschmackserlebnisse.

www.kaesesommelier.at