Überwiegend versteckte Käfig-Eier in Halbfertig- und Fertigprodukten

Ein Artikel von LK Steiermark (bearbeitet für GENUSS-magazin.eu) | 24.03.2021 - 16:00
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LK-Vizepräsidentin Maria Pein (m.), Bernhard Monschein (Obmann der steirischen Geflügelbauern) (l.) und Michael Wurzer (Geschäftsführer der zentralen Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Geflügelhalter) (r.) fordern mit Nachdruck eine verpflichtende Kennzeichnung von Lebensmitteln mit Ei-Anteil. © LK-Steiermark / Alexander Danner

Der Bevölkerung werden ausländische Käfigeier Nudeln, Eiernockerln, Kuchen und Co. untergejubelt, Herkunft und Haltungsform der verwendeten Eier werden fast gänzlich verschwiegen: Nur bei einem von 31 getesteten Produkten ist die heimische Herkunft und die alternative Haltungsform klar und nachvollziehbar gekennzeichnet. Dabei würden die Mehrkosten bei Verwendung von heimischen Freiland-Eiern oftmals weniger als 1 Cent betragen.

Der brandaktuelle Einkaufstest (März 2021) der Landwirtschaftskammer von verarbeiteten Lebensmitteln mit Ei-Anteil deckt vier zentrale Fakten auf:

Fakt 1: Nur bei einem Produkt sind heimische Herkunft und alternative Haltungsform nachvollziehbar.
Bei nur einem einzigen Produkt (3,23 Prozent) kommen die Eier nachweislich aus Österreich und aus alternativer Haltung. Bei 30 Produkten (96,7 Prozent) der 31 getesteten Lebensmittel ist die Herkunft der Eier nicht nachvollziehbar. Sie stammen höchstwahrscheinlich aus bei uns längst verbotenen ausländischen Käfighaltungen.

Fakt 2: Den Konsumenten werden mehrheitlich ausländische Käfigeier untergejubelt.
Bei 23 von 31 Lebensmitteln des täglichen Gebrauchs oder 74,1 Prozent, in denen Eier verarbeitet sind, sind die Herkunft und Haltungsform nicht nachvollziehbar. Man kann davon ausgehen, dass diese Eier mehrheitlich aus illegaler Käfighaltung aus aller Welt kommen.

Fakt 3: Trügerischer Trend.
Bei sieben Produkten (22,6 Prozent) kommen die verarbeiteten Eier zwar aus nachhaltiger Produktion wie Boden-, Freiland- oder Biohaltung. Jedoch ist die Herkunft höchst unklar deklariert. Sie stammen meist aus Drittstaaten aller Herren Länder oder auch aus der EU – die Nachvollziehbarkeit der Herkunft ist nicht gegeben.

Fakt 4: Wahlfreiheit – heimische Herkunft kostet nur um ein paar Cent mehr.
„Unsere Expertenberechnungen zeigen, dass ein gutes Gewissen bei verarbeiteten Lebensmitteln nur ein paar Cent mehr kostet“, unterstreicht Vizepräsidentin Maria Pein. Bei Verwendung von heimischen Freiland-Eiern würde eine Packung Biskotten einer Handelsmarke im Regal nur um 1,24 Cent mehr kosten, eine spezielle Spaghetti Carbonara, Basis, gar nur um 0,13 Cent mehr.

In mehr als 13.000 Lebensmitteln, die in Supermärkten angeboten werden, sind nachweislich Eier enthalten. Diese versteckten Eier in den Lebensmitteln, sind meist Billigst-Eier aus Käfighaltungen, welche so auf unseren Tellern landet.