Ran ans Buffet

Ein Artikel von Angelika Kraft | 13.12.2021 - 14:00
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Am Heiligen Abend speist man gesittet an der festlich gedeckten Tafel und das Menü wird gangweise serviert. Das gute Porzellan mit dem Goldrand, das alte Silberbesteck und die edlen Stoffservietten haben an diesem Abend den Auftritt des Jahres. Alle Familienmitglieder kramen selbst die strengsten Benimmregeln aus den hintersten Winkeln des Gedächtnisses hervor. Ellenbogen aufstützen, Finger abschlecken oder gar mit den Händen essen ist an diesem Abend tabu.
Blättern wir im Kalender genau eine Woche weiter, schaut die Sache schon ganz anders aus. Zu Silvester darf es ruhig etwas legerer zugehen. Die Gäste stehen mit einem Gläschen Sekt in der Hand in der Küche, es wird angeregt geplaudert und herzhaft gelacht. Dazu passt natürlich am besten ein Buffet, von dem sich die Gäste ganz ungezwungen bedienen können. Das Schönste: Mit den Fingern essen ist hier nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht.

Delikatessen im Mini-Format
Hier ein paar Ratschläge für die Zusammenstellung eines Fingerfood-Buffets. Der wohl wichtigste Tipp lautet: Verboten sind Speisen, die tropfen, kleben oder beim Hi­neinbeißen spritzen. Achten Sie darauf, möglichst viele Geschmäcker befriedigen zu können. So sollten sowohl fisch- und fleischbasierende Happen angeboten werden als auch ein paar vegetarische Alternativen und natürlich süße Leckereien. Wählen Sie die Mini-Speisen so aus, dass Ihre Gäste eine ausgewogene Mischung von süß, scharf, würzig, salzig und sauer genießen können. Schön für das Auge ist es zudem, wenn Ihre Speisen mit unterschiedlichen Farben und Formen begeistern. Variieren Sie Spießchen, Röllchen und Bällchen miteinander. Kurz gesagt: Die Auswahl der Appetizer soll sowohl Auge als auch Gaumen Abwechslung bieten.
Auch für die Präsentation der „handgreiflichen Köstlichkeiten“ haben wir ein paar Tipps parat: Arrangieren Sie maximal zwei verschiedene Sorten auf einer Platte, das wirkt übersichtlicher und überladen Sie die Servierplatte nicht. Auch beim Verzieren sollten Sie es nicht übertreiben, garnieren Sie lieber dezent und mit einfachen Mitteln. Besonders schön ist es, wenn die kleinen Köstlichkeiten bereits auf kleinen Porzellantellerchen, Löffeln, in Gläsern oder auf Spießchen angerichtet sind.
Legen Sie eine ausreichende Anzahl an Servietten bereit und denken Sie auch da­ran, Ihren Gästen eine Möglichkeit für abgelegte Spießchen oder Schalen zur Verfügung zu stellen.

Kleine Häppchen ganz groß
Ist Ihre Planung abgeschlossen, geht es an die Rezeptsuche. Auch hier wollen wir Ihnen einige Vorschläge mit auf den Weg geben:
Belegte Brötchen. Kaufen Sie verschiedene Arten Brot und schneiden Sie es in relativ dicke Scheiben. Wenn Sie möchten, können Sie mit einem großen Keksausstecher Formen ausstechen. Belegen Sie die Brote mit Schinken oder Käse und dekorieren Sie sie mit Oliven oder Weintrauben. Zu Weißbrot passen Lachs und ein Klecks Kaviar. Auch Cracker lassen sich so hervorragend belegen.
Blätterteig-Eckerl. Blätterteig gibt es bereits fertig zu kaufen. Schneiden Sie ihn in gleichmäßige Vierecke und geben Sie mit einem Teelöffel eine Füllung (zum Beispiel Thunfischaufstrich, Kräutergervais oder Käsewürfelchen) darauf. Bestreichen Sie die Ecken mit Ei und klappen die Ecken zusammen. Im Ofen goldbraun backen. Auch in Strudelteig, Wan-Tan-Blättern oder Frühlingsrollenteig lassen sich die Füllungen knusprig einpacken.
Lachs-Palatschinken. Bereiten Sie aus 125 Gramm Mehl, einem Ei, 250 Milliliter Milch und etwas Salz einen Teig zu und backen Sie in einer Pfanne mit Öl die Palatschinken heraus. Bestreichen Sie die Palatschinken mit Frischkäse, legen Sie eine Scheibe Lachs darauf und rollen Sie sie ein. Schneiden Sie die Palatschinke in etwa vier Zentimeter dicke Scheiben und stechen Sie einen Zahnstocher von oben hinein.
Spießchen. Hier sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Reihen Sie auf Schasch­lik-Spießchen, was Ihnen beliebt: Käsewürfel mit Obst, Tomaten mit Mozzarella, Melone und Prosciutto, Garnelen mit Orangenspalten oder verschiedene Gemüsestückchen.
Speckdatteln. Entkernen Sie die Datteln und füllen Sie sie mit etwas Gorgonzola. Umwickeln Sie sie mit einer Scheibe Bauchspeck. In einer beschichteten Pfanne ohne Fett braten Sie die Datteln rundherum an, bis der Käse weich ist.
Mini-Pizzen. Kaufen Sie einen Fertig-Pizza­teig. Rollen Sie ihn auf einem mit Backpapier belegten Blech aus und stechen Sie mit einem Glas kleine Kreise aus. Dann belegen Sie die Mini-Pizzen nach Wunsch, etwa mit Tomaten, Schinken, Käse, Mais und Champignons. Träufeln Sie noch etwas Olivenöl darüber und dann ab in den Ofen, bis der Rand knusprig und der Käse geschmolzen ist.
Fleischbällchen-Spieß. Weichen Sie zwei alte Semmeln in Wasser ein. Würfeln Sie eine Zwiebel und braten Sie sie in Öl leicht braun an. Verkneten Sie Semmel, Zwiebel, 250 Gramm Faschiertes und zwei Eier miteinander. Mit Salz, Pfeffer und Kräutern würzen. Kleine Bällchen formen und in einer Pfanne mit genügend Öl herausbraten. Jeweils drei Stück auf ein Schaschlik-Spießchen aufstecken und zu Ketchup oder Salsa-Sauce servieren.
Muffins. 200 Gramm Schokolade in kleine Stückchen brechen. 250 Gramm Mehl, 30 Gramm Kakaopulver, zwei Teelöffel Natron und etwas Salz verrühren. 110 Gramm weiche Butter mit 100 Gramm Zucker, zwei Eiern, 170 Milliliter Milch und einem Päckchen Vanillezucker verrühren. Die Mehl-Kakao-Mischung sowie die Schoko­stückchen dazugeben. Den Teig in gefettete Muffin-Förmchen füllen, bei 180 Grad im Ofen etwa 20 Minuten backen.
Brownies. 250 Gramm zerlassene Butter mit 100 Gramm Kakaopulver, vier Eiern, einem Päckchen Vanillezucker, 300 Gramm Zucker, 125 Gramm Mehl und 100 Gramm gehackten Mandeln zu einem Teig verarbeiten. Die Masse auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen. Bei 180 Grad eine halbe Stunde backen. Mit Staubzucker bestäuben und in kleine Quadrate schneiden.

Frohes neues Jahr!
Wer sich an die paar einfachen Regeln hält, bekommt als Lohn ein buntes, appetitliches Fingerfood-Buffet, von dem Ihre Gäste noch lange schwärmen werden. Wir wünschen Ihnen eine aufregende Silvesternacht!

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