Kümmelbraten

Ein Artikel von Gerd Wolfgang Sievers | 08.01.2021 - 07:00
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© Herbert Lehmann

ZUTATEN (für 4 Personen):
2 kg Schweinebauch
6 EL Schweineschmalz
1 Knolle Knoblauch, geschält und zerdrückt
Kümmel nach Belieben
Salz
1 kg Karree-Knochen
eventuell etwas glattes Mehl

Zubereitung

  1. Die Schwarte vom Schweinebauch mit einem sehr scharfen Messer entweder kreuzweise oder auch längs einritzen, dabei möglichst tief ins Fett schneiden, das Fleisch darunter aber nicht verletzen. Dann das Fleisch gut salzen, vor allem die Schwarte gut salzen (in die Schnitte einreiben), denn Salz entzieht Wasser, was eine knusprige Schwarte fördert. Zunächst nur die Fleischseite mit Kümmel und Salz einreiben.
  2. Schmalz in einer Bratform erhitzen, die Knochen mit angedrückten Knoblauchzehen und Kümmel darin anbraten, bis sie lichtbraun sind, mit etwas Wasser oder Weißwein ablöschen. Schweinebauch mit der Schwarte nach unten auf die Knochen legen und ins auf 160 Grad vorgeheizte Rohr schieben. Nach etwa einer Stunde wenden und die Knochen mit Wasser untergießen (Knoblauch im Saft sollte nicht verbrennen). Schwarte mit Kümmel würzen, diesen möglichst in die Einschnitte drücken. Weitere 1,5 bis zwei Stunden braten, von Zeit zu Zeit Wasser nachgeben (nicht über das Fleisch gießen).
  3. Braten aus dem Rohr nehmen und den Backofen auf 250 Grad erhitzen. Fleisch aus der Rein nehmen, den Bratenfond mit etwas Mehl stauben, mit etwas Wasser aufgießen, einkochen und anschließend durch ein Sieb seihen – verkochten Knoblauch dazugeben und köcheln, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
  4. Fleisch auf einen Grillrost legen und im heißen Ofen braten, bis die Schwarte schön knusprig ist und Blasen wirft.
  5. Braten auf einer Platte anrichten, aufschneiden und mit Saft und Beilagen nach Wahl servieren.

GENUSS.Info

Der Schweinsbraten gehört seit Menschengedenken zu den beliebtesten Gerichten überhaupt und so wundert es wenig, dass er auch Bestandteil vieler Brauchtums-Schmausereien war und ist. So erfreuten sich beispielsweise bereits die Kelten bei ihren (zahllosen) legendären Stammesfesten am Wohlgeschmack des über offenem Feuer gebratenen Schweinefleisches. Im altrömischen Kochbuch des Apicius wird dieser Genuss auf besondere Art gerühmt, denn es steht darin geschrieben, dass „… Schweinefleisch am beliebtesten sei, weil es dem Menschenfleisch am ähnlichsten ist …“; unbekannt ist allerdings, wer diesen Vergleich verifiziert hat. Bei vielen alten Völkern wie den Ägyptern war das Schwein ein Opfertier und somit eine Festtagsspeise. Der sprichwörtliche Sonntagsbraten geht auf derartige Opfermahlzeiten zurück und ist kulturelles Erbe aus diesen Zeiten.

Mehr zum Thema Schweinsbraten lesen Sie im GENUSS.Magazin 08/2020.