Wein, Feuer und Rauch

Auf in den Weinkeller, oder zum/zur LieblingswinzerIn, um die passende Weinbegleitung zu finden, was für ein gelungenes Barbecue beziehungsweise einen gelungenen Grillnachmittag natürlich unabdingbar ist. Mit einer Serie an zuletzt ausgezeichneten Jahrgängen haben wir damit auch beste Voraussetzungen und freudige Erwartungen.

Was bedeutet Barbecue eigentlich?
Der Begriff stammt aus dem karibischen Raum und wurde ursprünglich für in Gruben über Holzfeuer gegrilltes Fleisch angewandt. Über die Südstaaten hat sich der Begriff auf der ganzen Welt verbreitet. Es war eine eher „primitive, wilde Essenskultur“, aber herrlich romantisch! Heutzutage wird der Begriff oft synonym für „Grillen“ verwendet. Im engeren Sinn meint Barbecue/BBQ das Smoken – eine Zubereitungsart, bei der Fleisch stundenlang mit geringen Temperaturen um die100 Grad meist durch Holzrauch gegart wird. Das Fleisch hat dabei keinen direkten Kontakt mit der heißen Flamme oder Glut.

Das in Europa etablierte Grillen hingegen verwendet im Unterschied dazu sehr hohe Temperaturen, ebenfalls meist durch Holzkohle oder Holz erzeugt, und ist eine viel raschere Zubereitungsart, bei der neben Fleisch auch vermehrt Gemüse, Meeresfrüchte, Fisch, sogar Früchte oder Käse auf den Grill kommen. Das Kotelett hat definitiv Konkurrenz bekommen! Voraussetzung für die Umsetzung ist ein Griller oder Smoker, etwas Outdoorspace und die nötigen Zutaten wie Grillzangen, Grillkohle und Co.

Die Auswahl
Die große Auswahl an Grillgut sorgt dafür, dass auch die Weinauswahl entsprechend vielfältig ist. Kamen in früheren Zeiten eher nur fleischige Teile auf den Grill, so landen nun auch vermehrt Gemüse, Fisch und Meeresfrüchte sowie Käse auf den Tellern vieler Grillfreunde. Wie bei jedem Wein- und Foodpairing werden die perfekten Kombinationen gesucht, denn Wein und Essen können sich definitiv gegenseitig unterstützen und pushen. Ausgehend vom Grillgut möge man auch die Zubereitungsart, die Marinade, die Beilagen und Saucen berücksichtigen, um die richtige Auswahl treffen zu können.

Vielfältiger Rebsortenreigen
Für die Verkostung eingereicht wurden trockene kräftige Weißweine mit spürbaren Holznoten sowie leichte und kräftige Rotweine in einem vielfältigen Rebsortenreigen. Ausbautechnisch war vom Stahltank über großes ungebrauchtes Holz bis hin zum neuen Barrique alles dabei, wenngleich eine klare Tendenz zum spürbaren Holzeinsatz bemerkbar war. Die mehr oder weniger röstigen Nuancen der Weine kommen den rauchig-röstigen Aromen der gegrillten Köstlichkeiten besonders entgegen.

Reifer Riesling gewährt zart gegrilltem Fisch wahre Freundschaft, lössiger Veltliner und würzige Burgunder suchen und finden ihre würzigen Gegenüber. Sauvignon Blanc wünscht sich Gemüse auf dem Grill und so mancher Pinot Noir liebt das Thunfischsteak auf dem Teller. Saftige Fleischteile mit weich geschmolzenen Fettanteilen und röstigen Aromen erfreuen die Grillmeister, wenn dazu strukturierter, kräftiger Rotwein geboten wird. Durch die große Auswahl an Grillmöglichkeiten gibt es unzählige Varianten bei der Weinauswahl. Gefragt sind lebendige Säure, Primärfruchtigkeit, kräftige Würze und definierte Strukturen. Auch der Alkohol darf mal kräftiger ausfallen.