Ein gut zusammengestelltes Genussbrett ist weit mehr als nur eine praktische Zwischenlösung für den kleinen Hunger – es ist eine Einladung, sich Zeit zu nehmen, verschiedene Aromen zu entdecken und... Mehr lesen ...
Im Zentrum von Plant-based 2.0 stehen neue, oft noch wenig genutzte pflanzliche Proteinquellen. Während frühere vegane Produkte oft den Fokus auf die Imitation von Fleisch, Käse oder Milch legten, geht es bei Plant-based 2.0 zunehmend darum, eigene kulinarische Akzente zu setzen. So entstehen Burger aus fermentierten Pilzen, Joghurtalternativen mit probiotischem Hafer oder Snackprodukte aus upgecycelten Pflanzenteilen. Die pflanzliche Küche wird kreativer und orientiert sich stärker an Geschmack, Textur und Nachhaltigkeit als an der Frage, wie nah ein Produkt an das tierische Original herankommt.
Zu den spannendsten Neuheiten zählen Pilz‑ und Myzelproteine. Während Mykoprotein , bringen Start‑ups nun myzel-basiertes „Steak“ und „Bacon“ auf den Markt, das durch natürliche Umami‑Aromen verblüffend fleischig schmeckt und dabei frei von tierischen Nebenerzeugnissen ist.
Parallel dazu erobern Algen und Mikroalgen unsere Teller. Spirulina- oder Chlorella‑Proteine sind längst nicht mehr nur als Supplement bekannt, sondern werden in Pasta , Snacks und sogar pflanzlichen Eiern eingesetzt. Algen punkten mit kurzer Wachstumszeit, hohem Proteingehalt und wertvollen Mikronährstoffen wie Omega‑3‑Fettsäuren.
Ein weiterer Fokus liegt auf Lupinen- und Bohnenproteinen als regionalen Alternativen zu Soja. Unternehmen nutzen Lupinen-Protein für saftige Burger und streichfähige Pasten. Die Lupine wächst in gemäßigten Klimazonen, benötigt weniger Wasser als Soja und ist arm an Fetten.
Ein besonders dynamischer Bereich sind Hybrid‑Lebensmittel, bei denen wenige Prozent tierisches Protein mit pflanzlichen Komponenten kombiniert werden und so weniger Ressourcen verbrauchen als reines Hackfleisch.
Die nächste Stufe ist bereits in Sicht: kultiviertes Fleisch und Fisch („cell‑based seafood“) stehen kurz vor der Markteinführung. Start‑ups züchten tierische Zellen im Bioreaktor, um echtes Steak oder Sushi‑Tuna ohne Tierleid herzustellen. Erste Pilot‑Restaurants in Singapur und den USA haben bereits Menüs mit solchen Produkten angeboten.
Für Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet Plant-based 2.0 vor allem mehr Auswahl, besseren Geschmack und ein gesteigertes Bewusstsein für die Herkunft und Wirkung der Lebensmittel. Der Trend richtet sich längst nicht mehr nur an Veganerinnen und Veganer, sondern auch an Flexitarier oder einfach Neugierige, die nachhaltiger essen wollen, ohne auf Genuss zu verzichten.