Mischen von und mit Bier

Im Artikel "Mischen von und mit Bier, Teil 1" im letzten Heft präsentierten wir Ihnen eine kleine Einführung zum Thema. Es wurden Mischvariationen vorgestellt, die in dem Glas hergestellt werden, aus dem sie auch getrunken werden. Diesmal stellen wir eine Basis her, die dann anschließend mit Bier aufgefüllt wird.

BOWLEN

Bei Festen und Partys wird auch heute noch gerne ein Glas Bowle angeboten. Überraschen Sie Ihre Gäste doch einmal mit einer Bowle auf Bier-Basis!
Eine Bowle, die sich besonders gut für den Sommer eignet, da sie sich durch ihren erfrischenden, spritzigen Geschmack auszeichnet, ist die Weichsel-Weißbier-Bowle. Aber Achtung! Generell sind Bowlen wegen ihres oft unterschätzten Alkoholgehaltes nicht ganz ungefährlich.

Weichsel-Weißbier-Bowle
300 Gramm Weichseln (tiefgekühlt oder frisch) mit 20 Gramm Kristallzucker in einem Gefäß mit Deckel einzuckern und etwa 20 Minuten stehen lassen; mit 0,6 Liter Weißbockbier (7,1% Vol.) aufgießen; Eine Zitrone der Länge nach geviertelt beifügen und über Nacht im Kühlschrank zugedeckt stehen lassen. Vor der Fertigstellung die Zitrone wieder entfernen und mit 0,5 Liter hellem Hefeweißbier auffüllen.
Ungewöhnlich aber äußerst wohlschmeckend ist folgende Bowle, die zwar saisonunabhängig zubereitet werden kann, wir aber besonders im Winter überaus reizvoll finden.

Zwetschken-Schwarzbier-Bowle
200 Gramm Dörrzwetschken in Stücke schneiden; 40 Gramm brauner Zucker und 20 Gramm Lindt Glasur feinherb nach Anweisung erweicht und eine Messerspitze Zimt beifügen; mit 0,5 Liter Gösser Stiftsbräu aufgießen und mehrere Stunden ziehen lassen. Zur Fertigstellung mit 0,5    Liter Kaiser Doppelmalz auffüllen.
Wenn Sie Gelegenheit haben, ein Schokolade-Bier (zum Beispiel Young’s Double Chocolate Stout aus Großbritannien oder Floris aus Belgien) zu bekommen, empfiehlt sich folgende Bowle. Wenn nicht, dann können Sie die Schokolade-Bier-Basis aber auch aus einer Mischung von erwärmter, verdünnter Schokoladeglasur und einem guten Stout (zum Beispiel Guinness oder Murphys Irish Stout) selbst herstellen.

Zwetschken-Stout-Bowle
400 Gramm Zwetschken entkernen, in Teile schneiden; mit 80 Gramm braunem Zucker einzuckern und etwa 20 Minuten stehen lassen; mit 0,5 Liter Young’s Double Chocolate Stout aufgießen, eine Messerspitze Zimt sowie die geriebene Schale einer Viertel Orange beifügen und über Nacht im Kühlschrank zugedeckt stehen lassen. Zur Fertigstellung mit 0,5 Liter Young’s Double Chocolate Stout auffüllen.
Sehr interessant ist diese noch namenlose Bowle. Benennen Sie sie doch einfach selbst!

Noname
0,2 Liter Sherry Fino mit 0,2 Liter Weinbrand, 3 Esslöffel Puderzucker und der Schale und dem Saft von zwei Zitronen vermengen; mit 0,5 Liter Bockbier für ein paar Stunden ziehen lassen. Zur Fertigstellung mit 1,5 Liter Märzenbier auffüllen und einen Hauch Muskat darauf reiben; als Einlage drei Orangen geschält, halbiert und in Scheiben geschnitten beifügen.

COCKTAILS

Ein überaus großer Erfolg im Bereich der Cocktails sind die - nicht nur bei jungen Genießern - sehr beliebten Zillertal Bierys. Die Rezepte wurden in der Zillertaler Brauerei kreiert.

Straw Biery (Pilsglas)
Ein Zentiliter Erdbeersirup mit einem Zentiliter weißen Rum (Appleton White), einem Zentiliter Ananassaft, einem Zentiliter Orangensaft und einem Zentiliter Bols triple Sec auf Eis shaken; mit Zillertal Pils auf 0,3 Liter auffüllen.

Cran Biery (Pilsglas)
Drei Zentiliter Cranberrysirup mit zwei Zentiliter Pecher Mignon und 0,5 Zentiliter Zitronensaft auf Eis shaken; mit Zillertal Pils auf 0,3 Liter auffüllen.

Tropical Biery (Pilsglas)
Drei Zentiliter Erdbeersirup mit 0,5 Zentiliter Mandelsirup, drei Zentiliter Ananassaft und 0,5 Zentiliter Zitronensaft auf Eis shaken; mit Zillertal Pils auf 0,3 Liter auffüllen.

Orange Biery (Pilsglas)
Drei Zentiliter Blutorangensirup mit zwei Zentiliter Campari und 0,5 Zentiliter Zitronensaft auf Eis shaken; mit Zillertal Märzen auf 0,3 l auffüllen.

Black Biery (Pilsglas)
Zwei Zentiliter Kaluha mit 0,5 Zentiliter Mandelsirup auf Eis shaken; mit Zillertal Schwarzbier auf 0,3 Liter auffüllen.

Banana Biery (Pilsglas)
Zwei Zentiliter Bols Bananenlikör mit drei Zentiliter Ananassaft auf Eis shaken; mit Zillertal Weißbier hell mit feiner Hefe auf 0,3 Liter auffüllen.

Cherry Biery (großer Tumbler)
Das Glas zu zwei Drittel mit Zillertal Schwarzes füllen und drei Zentiliter Amarena Kirschsirup vorsichtig dazuleeren; Ein Limettenachtel darüber ausdrücken und mit dem Barlöffel vorsichtig durchziehen.

Ein internationaler Cocktail - allerdings in dieser Version nicht sehr bekannt:

Margarita mit Pils (großer Tumbler)
Zwei Zentiliter Limejuice mit zwei Zentiliter Curaçao Triple sec und vier Zentiliter Tequila auf Eis shaken; mit Pilsbier auffüllen.
Wenn Sie das eine oder andere Rezept probiert haben, werden Sie feststellen, dass es vom Nachmachen zum Selbstkreieren nur ein kleiner Schritt ist. Erlaubt ist, was Ihnen gefällt und schmeckt. Verzücken Sie doch Ihre Gäste und sich selbst mit immer neuen Geschmackserlebnissen.
P.S.: Fragen Sie den Barkeeper Ihres Vertrauens nach seinem Rezept.

Cocktail 1 x 1

Für Bier-Cocktails gelten die selben Regeln wie für Cocktails ganz allgemein. Als kleine Grundausstattung sollten sie folgende Geräte zur Verfügung haben:
 >Einen zweiteiligen Shaker, dessen Glasteil als Gästeglas verwendet werden kann
 >Strainer (Barsieb)
 >Barlöffel mit Muddler (zum Zerdrücken von Ingredienzien), der gleichzeitig Arbeitsgerät und Maßeinheit ist
 >Messbecher
 >praktisch ist auch eine Eiszange oder Eisschaufel

Regeln zur Herstellung
Um eine homogene Verbindung herzustellen, werden schwer vermengbare Ingredienzien wie Frucht- beziehungsweise Gemüsesäfte, Liköre und ähnliches geschüttelt.
Folgende Vorgangsweise sollten Sie einhalten:
 >Kühlen des Shakers mit Eis
 >Bereitstellen der Ingredienzien
 >Ingredienzien in den Shaker messen (dabei mit den dickflüssigen beginnen)
 >kurz, aber kräftig schütteln
 >in das vorbereitete Glas seihen
 >mit Bier auffüllen und genießen
Aber Achtung:
 >Bier darf niemals mitgeschüttelt werden.
 >Um die Drinks gleichmäßig stark zu halten, werden die Gläser zuerst halb gefüllt und danach in umgekehrter Reihenfolge aufgefüllt.
 >Zur Erhaltung guter Qualität sollten nicht mehr als zwei Drinks auf einmal zubereitet werden

Ein Artikel aus dem GENUSS.bier.pur Ausgabe II/2009