Prickelndes Aquarium

Ein Artikel von Leopold S. Kronmoser | 10.07.2019 - 15:00
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Früchte, Blüten oder Gemüse? Wein, Sekt oder Soda? Mit oder ohne Alkohol? Für den gesellschaftlichen Erfolg gelungen-spritziger Sommer-Bowlen sind eigentlich nur zwei Zutaten entscheidend: hemmungslose Experimentierfreude sowie überschäumende Fantasie – und eine lustvolle Recherche im Netz kann auch nicht schaden. Eigentlich lässt sich nämlich aus nahezu allem eine reizvolle Bowle zaubern: von den üblichen Verdächtigen wie Erdbeeren, Ananas und Orangen, über Rosenblüten und Kräutern, bis zu Melonen, Papayas und Kiwis. Wir haben einige Rezepte für Sie ausprobiert – in einem davon spielen sogar getrocknete grüne Pfefferkörner eine verblüffend aromatische Rolle. Tauchen Sie also ein in die wunderbar vielfältige Welt erfrischender Bowlen, damit der gemütlich-laue Sommerabend im Kreise Ihrer Freunde mit einem Glanzlicht aufwarten kann.

(Jubel-)Sturm im Bowlen-Glas

„Das war ein super Knaller gestern Abend. Habe die Caipi-Bowle das erste Mal ausprobiert und bin total begeistert. Auch Leute, die eigentlich keinen Caipirinha mögen, sind auf den Geschmack gekommen“, jubelt Tammi auf chefkoch.de. Knapp darunter postet Marijana: „Ich mag keine Melonen, könnte man dafür auch Ananas aus der Dose verwenden?“. Tatsache ist, dass es sich bei keinem der Rezepte um unumstößliche Wahrheiten handelt. Und das ist das Schöne daran: Durch Probieren entstehen immer wieder neue individuelle Geschmackserlebnisse, die man dann – selbstverständlich für den Erfahrungsaustausch – auch posten, also im Internet veröffentlichen, sollte. Im Selbstversuch fanden bei uns statt der Melonenkugeln Bananen scheibenden Weg ins Glas. Und wer auf das Mineralwasser verzichten will, nimmt stattdessen eines der leicht aromatisierten Wässer, Tonic oder – für besonders ausgeprägte Hardcore-Herbheit – Bitter Lemon. Eine Bowle jedenfalls, die durch geringen Alkoholgehalt, dafür aber mit mehr als erfrischender Note punkten kann.

Die Bowle – das Gefäß

Der Begriff „Bowle“ leitet sich von der Schüssel ab. Wer einmal Gefallen an der Bowlen-Kultur gefunden hat, kommt nicht umhin, sich das passende Gefäß für diesen sommerlichen Trinkspaß anzuschaffen. Freilich genügt fürs Erste auch eine großzügig dimensionierte Rührschüssel aus Edelstahl. Doch auch wenn sie noch so blank blitzt, besitzt sie doch wenig Charme. Schließlich lebt ja das Ereignis auch von seinen optischen Reizen. Nicht umsonst hat sich jene „Glaskugel“, die entfernt an Omas Aquarium erinnert, in der ein einsam deprimierter Goldfisch seine müden Runden zog, bis heute bewährt, denn sie erlaubt den direkten Blick auf die bunten Früchte, grünen Kräuter und was auch immer man sonst darin versenkt hat. Und damit Sie nicht gleich doppelt sehen, sollten Sie sparsam mit dem Zucker umgehen. Soviel wie nötig, so wenig wie möglich, lautet die Devise. Damit steht einem fröhlichen Experiment wirklich nichts mehr im Wege.

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