Ein echter Alleskönner für Genuss & Wohlbefinden

Ein Artikel von Redaktion/Angelika Kraft | 20.02.2023 - 16:46
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© Shutterstock/Marina Shanti

Irgendwie hat man den Eindruck, Tee wurde immer schon getrunken – und fast stimmt das auch. Bereits im 3. Jahrhundert vor Christus gab es in China eine Teesteuer. Zu uns kam der Tee erst Mitte des 17. Jahrhunderts, nachdem er in England und Holland großen Anklang gefunden hatte. Heute werden weltweit 15.000 Tassen Tee pro Sekunde (!) getrunken. Unglaublich, oder? Damit ist Tee nach Wasser das beliebteste Getränk auf unserem Globus.

Natürlich hat Tee bei uns in Österreich nicht den Stellenwert wie in Japan, China oder England, aber auch hierzulande greifen laut Österreichischem Tee-Institut immerhin schon mehr als 50 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher täglich oder zumindest mehrmals pro Woche zu einer Tasse Tee. Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit erreicht der Teekonsum seinen Höhepunkt.

Teeologie
Echter Tee wird aus den Blättern der Teepflanze – Camellia sinensis – hergestellt wird. Die Teepflanze wird mittlerweile in mehr als 30 Ländern angebaut. Zu den bekanntesten Teesorten zählen Grüntees, Schwarztee und Oolong. Weißer Tee und gelber Tee gewinnen im deutschsprachigen Raum allmählich auch an Popularität und stammen ebenfalls von der Teepflanze ab.

Der Unterschied zwischen den Sorten – also ob es ein weißer, grüner oder schwarzer Tee wird- wird durch den Pflückungszeitpunkt sowie die Verarbeitung – genauer gesagt der Fermentationsgrad – der Teeblätter nach der Ernte bestimmt. Dies beeinflusst das Aussehen und den Geschmack des Endproduktes. Zusätzliche wird noch durch die Lage der Teeplantage, klimatische Bedingungen, Böden und weiteren Umweltfaktoren – ähnlich wie bei den Weinreben – das Aromenprofil beeinflusst.

Abhängig von der Zubereitung und den aufgebrühten Blättern, Blüten und sonstigen Pflanzenteilen kann Tee wach oder müde machen, den Durst löschen, die Verdauung fördern, Erkältungsbeschwerden und Schmerzen lindern sowie bei Stress und bei Schlafstörungen auf natürliche Weise eine beruhigenden Wirkung haben – also ein echter Alleskönner. Tee sollte übrigens nicht zu heiß getrunken werden. Kann man die Tasse entspannt in den Händen halten, ist die Temperatur richtig, denn zu heiße Getränke können die Schleimhäute schädigen.

Woran erkenne ich einen guten Tee? Nun, in erster Linie am Geruch und am Geschmack. Ein Tee, der nicht gut riecht und schmeckt, ist auch nicht gut. Ansonsten ist guter Tee wie so oft eine Frage der persönlichen Vorlieben. Was dem einen schmeckt, muss dem anderen nicht zwingend gefallen. Hier ist es die Aufgabe eines guten Verkäufers, diese Vorlieben zu erkennen und entsprechend zu beraten und zu empfehlen.

Nach dem Einkauf ist auch die Lagerung ein wichtiger Punkt, um die Qualität des Tees zu sichern. Kühl, trocken und lichtgeschützt sollte er aufbewahrt werden. Am besten in gut schließenden Behältern, denn Tee nimmt schnell fremde Gerüche an. Hält man sich an diese Vorgaben, ist offener Tee fast unbegrenzt haltbar. Trotzdem sollte man ihn innerhalb von sechs bis zwölf Monaten verbrauchen, denn mit der Zeit verliert er an Frische und Geschmacksintensität.

Achtung, es zieht
Kommen wir nun zur Zubereitung und auch hier ist einiges zu beachten. Ein guter Tee setzt sich aus vier Kriterien zusammen: Tee, Wasser, Temperatur und Ziehzeit. Für eine Tasse Tee verwendet man rund einen Teelöffel Tee und gießt ihn mit etwa 200 Milliliter kochend siedendem Wasser auf – lediglich Grüntee wird nur mit heißem Wasser aufgegossen. Dann lässt man den Tee drei bis fünf Minuten ziehen.

Apropos Ziehzeit – eines der heikelsten Themen beim Tee, das für häufige Unsicherheit sorgt. Hier kommt die Auflösung: Seine anregende Wirkung verdankt der Tee dem Koffein – früher Teein genannt – das anders als beim Kaffee an Gerbstoffe gebunden ist und deshalb nicht dem Herz schadet.

Dass Tee auch entspannend wirken kann, ist auf die beruhigende Wirkung eben jener Gerbstoffe zurück zu führen. Entscheidend ist hier die Dauer der Aufbrühzeit. Ist sie kürzer als drei Minuten, so wirkt Tee anregend und aufputschend, da sich dann das gesamte Koffein gelöst hat. Zieht der Tee länger, lösen sich nun auch die Gerbstoffe. Diese bremsen die anregende Wirkung des Koffeins und der Tee wirkt beruhigend und entspannend. Auch deshalb ist eine Tasse Tee zu jeder Tageszeit und zu jedem Anlass eine gute Wahl. Nicht umsonst sagen die Engländer, die Teetrinkernation schlechthin: „Any time is tea-time.“ Very british.