Mit einem Glas Sekt oder Champagner wird häufig auf besondere Anlässe angestoßen. Das charakteristische Sprudeln dieser Getränke hat die Aufmerksamkeit von Wissenschaftern auf sich gezogen. Sie... Mehr lesen ...
Cold Brew Coffe ist genau das, wonach es klingt: kalt gebrühter Kaffee. Grob gemahlene Kaffeebohnen verbringen bei der Herstellung bis zu 24 Stunden in kaltem Wasser. Dieses langsame Ziehen sorgt dafür, dass kaum bittere oder säurebildende Stoffe ins Getränk gelangen, aber trotzdem ca. 90 % des Geschmacks. Die Aromen, die qualitativ hochwertige Bohnen ausmachen, treten dadurch in den Vordergrund.
Die Herstellung ist nicht schwierig und benötigt lediglich grob gemahlene Bohnen, gefiltertes Wasser und ein Glasgefäß. Nach dem 8-24 stündigen Ziehen wird das Gemisch durch ein feines Sieb oder Filterpapier gegossen, um alle Kaffeesatzpartikel zu entfernen. Das fertige Konzentrat hält sich im Kühlschrank bis zu zwei Wochen und bietet jederzeit die Möglichkeit, von pur bis hin zu ausgefallenen Mixgetränken alles auszuprobieren. Das Mischverhältnis vom Konzentrat mit Wasser ist 1 zu 10, auf 1l Wasser kommen also 100g der durchgezogenen Kaffelösung. Natürlich lässt sich das Verhältnis nach Belieben abändern.
Die Ziehzeit im kalten Wasser hat einen Einfluss: je länger, desto intensiver der Geschmack. Mit langer Ziehzeit wird übrigens auch der Koffeingehalt erhöht und kann sogar höher sein als in einer Tasse konventionellem Kaffee. Er wird abgesehen von der Ziehzeit auch von den Kaffeebohnen, der Menge, Temperatur und dem Verhältnis von Kaffee zu Wasser beeinflusst. Anstelle von hartem Leitungswasser empfiehlt sich außerdem gefiltertes Wasser, da der Kalk die Extraktion behindern und den Geschmack verfälschen kann.
Woher stammt das Getränk?
Cold Brew Coffee ist tatsächlich nichts neu erfundenes. Seine Wurzeln reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück, als holländische Seefahrer kaltes Wasser nutzten, um Kaffee auf langen Überfahrten länger haltbar und magenfreundlicher zu machen. In den Teehäusern von Kyōto entstand später das kunstvolle Tropfverfahren „Kyoto Coffee“, bei dem kaltes Wasser in winzigen, präzise dosierten Tropfen auf das Kaffeepulver fiel. Heute erlebt Cold Brew in Nordamerika eine ungeahnte Blüte: Start‑ups füllen das Konzentrat in Flaschen ab, moderne Cafés zapfen Nitro Coffee mit Stickstoffzusatz und Supermärkte bieten Cold Brew in praktischen To‑Go‑Bechern an.