Knackig, frisch und voller Geschichte

Knackige Superfrucht mit Kultstatus

Ein Artikel von Alexandra Pickner | 16.09.2025 - 14:33
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© Valentyn Volkov/Shutterstock.com

Granatäpfel sind zwar das ganze Jahr über zu haben, doch ihr kulinarisches Highlight erlebt man von September bis Januar – dann kommen die saftigen Früchte frisch aus dem Mittelmeerraum, etwa aus der Türkei, Spanien, Italien oder Ägypten. Der Granatapfel, ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeer, war schon zur Zeit des Römischen Reiches beliebt. Damals herrschten die Phönizier über diese Gegend und die Römer fühlten sich durch das Seefahrervolk bedroht. Die Folge waren die Punischen Kriege. Die Römer nannten die Phönizier auch Punier und tauften den Granatapfel „Malum punicum“ - Punischer Apfel. Mit dem Apfel hat der Granatapfel aber wenig zu tun. Er ist botanisch gesehen eine Beere mit einer festen, lederartigen Schale, die anfangs gelbgrün, später in leuchtendem Rot strahlt – und das je nach Herkunft ziemlich unterschiedlich. Das weißliche Fruchtfleisch ist in einzelne Kammern unterteilt, in denen sich mehrere hundert Samen mit intensiver roter Färbung befinden.

Zum Knacken gibt es einen Trick: Die Krone abheben, die Frucht entlang der inneren „Wände“ einschneiden und vorsichtig auseinanderbrechen. Die Kerne lassen sich am besten in einer Wasserschale lösen – so spritzt nichts und der intensiv rote Saft macht keine Flecken auf der Lieblingskleidung.

Einkaufstipp: Der Granatapfel reift nicht nach. Achten sollte man auf eine robuste Schale und einen trockenen Blütenansatz. Kleine Flecken sind kein Malus, aber weiche Stellen sind tabu, weil der Granatapfel dann im Inneren schon faulig sein könnte. Die feste Schale bewahrt die Frucht außerdem lange frisch, die Frucht ist mehrere Monate haltbar. Im Kühlschrank hält sie nach dem Anbrechen noch ein paar Tage.

In der Küche sind die Granatapfelkerne ein echtes Multitalent: Sie bringen Farbe und Pfiff in Salate, Smoothies oder Bowls. Ihr frisch-fruchtiger, leicht säuerlicher Geschmack passt fantastisch zu Ziegen- und Schafskäse oder peppt herzhafte Schmorgerichte mit Lamm und Wild auf. Für Süße und Würze sorgt Granatapfelsirup – einfach den Saft auspressen, mit Zucker und Zitrone einkochen, bis er eine sämige Konsistenz entsteht. Der Sirup ist besonders in der orientalischen Küche sehr gefragt.

Was den Nährwert betrifft, sind Granatäpfel keine Superfrüchte. Sie wiesen 80 Kalorien pro 100 Gramm auf. Wie bei Obst nicht anders zu erwarten sind der Protein- und Fettgehalt zu vernachlässigen. Pluspunkte gibt’s für die sekundären Pflanzenstoffe, die als kleine Gesundheits-Bomben gelten.