Hagebutten 

Vitaminreiche Herbstfrüchte

Ein Artikel von Alexandra Pickner | 23.10.2025 - 09:01
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Besonders verbreitet ist die Hundsrose (Rosa canina), auch Heckenrose genannt. Ihre zarten Blüten erscheinen ab Mai, bevor sich bis Oktober die charakteristischen orange- bis tiefroten Früchte entwickeln. Grundsätzlich können alle Hagebutten verarbeiten werden, es gibt jedoch große Unterschiede im Aroma und bei der Konsistenz des Fruchtfleisches.

Reife Hagebutten erkennt man daran, dass ihre Haut auf sanften Druck leicht nachgibt. Sie sollten prall und glatt sein, nicht verschrumpelt. Häufig bleiben sie sogar bis in die Wintermonate an den Zweigen hängen. Nach den ersten Frösten werden sie besonders weich, süß und aromatisch, verlieren dabei allmählich ihren hohen Vitamin-C-Gehalt. Bekannt sind Hagebutten v. a. als hervorragende Vitamin-C-Lieferanten – rund 1.250 mg pro 100 g. Zum Vergleich: Sanddorn bringt es auf rund 450 mg, Zitronen auf etwa 50 mg. Außerdem enthalten sie Vitamin  A, E, verschiedene B-Vitamine, Fruchtsäuren, Pektine sowie wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe.

Beim Pflücken empfiehlt sich das Tragen fester Handschuhe, um sich vor den Dornen zu schützen. Für die Weiterverarbeitung entfernt man zuerst die Enden der Früchte, halbiert sie und schabt die Kerne samt feinen Härchen aus. Diese können auf der Haut unangenehm jucken.
Roh schmecken Hagebutten süß-säuerlich bis leicht herb. Für Mus, Marmelade oder Chutney werden sie meist erhitzt und anschließend durch ein Sieb gestrichen, um Kerne und Härchen zu entfernen. Auch für aromatisierten Essig eignen sich Hagebutten sehr gut: Sie verleihen ihm eine zartrosa Färbung und ein fruchtig-frisches Aroma. Dazu werden die halbierten, gewaschenen Früchte einfach in Essig eingelegt und später gegebenenfalls gefiltert.

Neben ihrem Nutzen für den Menschen spielen Hagebutten auch in der Tierwelt eine wichtige Rolle. Viele Vogelarten, darunter Amseln, Rotkehlchen und Drosseln, ernähren sich im Herbst und Winter von den energiereichen Früchten, wenn andere Nahrungsquellen rar sind. Auch Kleinsäuger wie Mäuse und Eichhörnchen profitieren von den roten Früchten.