Trotz seiner Beliebtheit ist Kaffee immer wieder Gegenstand kontroverser Diskussionen. Ist er nun schädlich für die Gesundheit oder nicht? Mehr lesen ...
Der Ursprung des Mythos reicht bis zu den frühen Tagen der Kühlschrankentwicklung zurück. Damals waren Geräte oft schlecht isoliert und reagierten empfindlich auf große Wärmequellen im Inneren: Ein heißer Eintopf ließ die Temperatur schnell um mehrere Grad steigen, wodurch die Kühlkette unterbrochen wurde und andere Lebensmittel schneller verderben konnten. Moderne Kühlschränke hingegen sind dank verbesserter Dämmung und intelligenter Kühlkreisläufe in der Lage, kurzfristige Temperaturspitzen innerhalb weniger Minuten auszugleichen. Wer heute eine noch lauwarme Speise einräumt, muss sich deshalb keine Sorgen um einen dauerhaften Temperaturanstieg machen.
Verbraucht das nicht viel zu viel Energie?
Aus physikalischer Sicht gibt jedes heiße Gefäß Wärme an die umgebende Luft ab. Wird beispielsweise ein Topf mit 80 °C heißer Suppe in den Kühlschrank gestellt, erwärmt sich kurzfristig die Luft darin – doch der eingebaute Thermostat erkennt die Abweichung und schaltet den Kompressor entsprechend länger ein, bis die Solltemperatur wieder erreicht ist. Die Energie, die dabei zusätzlich verbraucht wird, ist vergleichsweise gering und fällt bei einem modernen, energieeffizienten Gerät kaum ins Gewicht. Wem dennoch der Umweltaspekt wichtig ist, der kann darauf achten, den Kühlschrank nicht zu überfüllen, um die Luftzirkulation zu optimieren.
Die Bakterienbildung
Lebensmittelsicherheit spricht sogar dafür, Speisereste möglichst schnell in den Kühlschrank zu geben – und nicht erst abkühlen zu lassen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt, zubereitete Speisen nicht länger als zwei Stunden bei Zimmertemperatur stehenzulassen, um das Wachstum von Bakterien wie Salmonellen oder Listerien einzudämmen. Wer also große Mengen Suppe oder Eintopf zubereitet, kann diese am besten in flache, luftdichte Behälter umfüllen und direkt in den Kühlschrank stellen. Die größere Oberfläche sorgt dafür, dass die Wärme schneller entweicht und das Essen zügig auf sichere Temperaturen absinkt.
Natürlich kann ein kurzes Abkühlen auf der Arbeitsplatte oder in einem kalten Wasserbad hilfreich sein, wenn man sehr große Portionen hat. Doch selbst ohne dieses Zwischenschritt gilt: Ein leicht warmer Behälter im Kühlschrank ist besser, als Lebensmittel lange bei Raumtemperatur stehen zu lassen. Wärmere oder heiße Speisen sollten vor dem Verstauen im Kühlschrank auf lauwarme Temperatur abkühlen.