Einkaufsratgeber verschiedener Organisationen können beim Einkauf als Orientierungshilfe dienen. © LADO/Shutterstock.com
Laut aktuellen Daten sind rund 38 % der Fischbestände weltweit überfischt. 1974 waren es noch 10 %. Die Hälfte der kommerziell genutzten Bestände gilt als maximal, aber nachhaltig genutzt. Überfischung liegt vor, wenn mehr Fische entnommen werden, als nachwachsen können. Das kann langfristig zu Bestandseinbrüchen führen und das Gleichgewicht im Ökosystem massiv stören. Die Bewertung der Bestände ist komplex, da verschiedene Organisationen unterschiedliche Kriterien und Daten verwenden.
Orientierung beim Fischeinkauf
Verbraucher können sich an verschiedenen Siegeln orientieren, die nachhaltige Fischerei oder verantwortungsvolle Aquakultur kennzeichnen:
- MSC: Steht für nachhaltige Wildfischerei mit Fokus auf gesunde Bestände, Schutz der Meeresumwelt und gutes Management. Von der weltweiten Gesamtfangmenge sind nach eigenen Angaben 16 % MSC-zertifiziert.
- Für Fisch aus Aquakulturen gibt es das Siegel des Aquaculture Stewardship Council (ASC). Die Standards legen nach eigenen Angaben Kriterien fest, die Aquakulturbetriebe erfüllen müssen, um als nachhaltig und verantwortungsbewusst zu gelten.
- Friends of the Sea (FOS): Siegel für Wildfang und Aquakultur. Es werden keine Fische aus überfischten Beständen genommen, Schutz des marinen Lebensraums sowie schonende Fischereimethoden sind wichtige Kriterien und auch soziale Aspekte werden berücksichtigt.
- SAFE: ein internationales Kontrollprogramm für delfinsicheren Thunfischfang.
- Naturland Wildfisch: Verbindet ökologische, soziale und wirtschaftliche Standards für nachhaltige Fischerei.
- GGN: Rückverfolgbarkeit von Aquakulturprodukten durch eine individuelle Nummer. Anhand einer 13-stelligen Identifikationsnummer kann man auf deren Website nachschauen, wer das Endprodukt hergestellt hat und auf welcher Farm es gezüchtet wurde.
- EU-Bio-Logo: Die EU-Ökoverordnung legt verbindliche Richtlinien für Bio-Aquakulturen fest, wie z. B. naturnahe Becken mit artspezifischen Bestandsdichten. Die generellen Anforderungen sind eine geringe Umweltbelastung, das Gewährleisten einer guten Tiergesundheit und eine hohe Produktqualität.
Zusätzlich helfen Einkaufsratgeber verschiedener Organisationen, sich beim Kauf für nachhaltige Produkte zu entscheiden.
Quelle: bzfe