Österreich

Spitzenreiter beim Bio-Weinbau

Ein Artikel von Alexandra Pickner | 05.09.2025 - 08:48
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© Richard Semik/Shutterstock.com

Damit stellt das Land einen neuen Rekord auf und behauptet seine internationale Spitzenposition im Bio-Weinbau. Insgesamt umfasst die zertifizierte Rebfläche 10.524 ha– so groß war der Anteil an Bio-Weingärten noch nie. Österreich bestätigt damit seine Rolle als weltweiter Vorreiter: Schon 2023 lag der Bio-Anteil im Weinbau bei 22,6 % und übertraf damit andere führende Nationen wie Spanien (17,8 %), Frankreich (17,4 %) und Italien (14,6 %).

Die klimatischen Bedingungen hierzulande sind für den Weinbau schwieriger als in vielen anderen Weinbauregionen. Umso bemerkenswerter ist, dass die heimischen Winzer trotz zusätzlicher Herausforderungen konsequent auf umweltfreundliche Methoden setzen.

Wer biologisch arbeitet, hat weniger Hilfsmittel zur Verfügung: Mineraldünger und synthetische Pflanzenschutzmittel sind verboten. Stattdessen steht die Erhaltung von Bodenfruchtbarkeit, Rebbeständigkeit und Artenvielfalt im Vordergrund. Das führt zu deutlich mehr Handarbeit und erfordert oft ein intensiveres Engagement in den Weingärten. Zusätzlich tragen die Betriebe ein größeres Risiko, etwa durch wetterbedingte Ernteausfälle.

Trotz dieser Mehrbelastung wächst die Zahl der Bio-Betriebe kontinuierlich. Im Jahr 2000 lag der Anteil an biologisch gepflegten Rebflächen gerade einmal bei 1,7 %. Heute ist es ein Viertel der Gesamtfläche. Darüber hinaus setzen viele Betriebe auf weitere Standards: Rund 14 % der Bio-Weingärten werden nach biodynamischen Prinzipien bewirtschaftet, und 27 % der gesamten Rebfläche tragen das Nachhaltigkeitssiegel „Nachhaltig Austria“, bei dem ein Betrieb anhand von mehr als 380 Kriterien bewertet wird.

Die ökologische Ausrichtung bringt auch klare wirtschaftliche Chancen: Gerade Märkte wie Skandinavien oder Kanada suchen gezielt nach biologisch oder nachhaltig produzierten Weinen. Österreichische Winzer haben sich international einen Ruf als besonders umweltbewusste Produzenten aufgebaut. Das führt zu wachsender Exportnachfrage – mit weiterem Potenzial für die Zukunft.


Quelle: österreichwein