Frohe Ostern!

Ein Artikel von Redaktion | 27.03.2024 - 11:31

Wenn Sie an das bevorstehende Osterfest denken, was fällt Ihnen als erstes dazu ein? Osterschinken, Hefezopf und Schokohasen? Wenn auch Sie eher kulinarische Assoziationen haben, befinden Sie sich in guter Gesellschaft, denn kaum jemand denkt heute noch an die ursprüngliche Bedeutung des Osterfestes – die Auferstehung Christi.

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Die Natur erwacht
Für Christen ist Ostern das älteste und höchste Fest des Kirchenjahres. Aber auch all jene, die nicht so stark im kirchlichen Glauben verwurzelt sind, erkennen die Besonderheit des Festes: Nach dem kalten Winter erwacht im Frühling endlich wieder die Natur. Die Sonne hat nach der Tag-Nacht-Gleiche abermals die Oberhand gewonnen und erweckt mit ihrer Kraft die Natur zu neuem Leben. Auch wenn zu Ostern die Auferstehung und das Neue gefeiert werden, besinnen sich viele Menschen an diesem Tag gerne an althergebrachte Traditionen – und hier kommen neben dem Osterstrauß aus samtenen Palmkätzchen, Osterfeuer und Osternest-Suche auch die kulinarischen Bräuche zu Tage.

Alles im grünen Bereich
Den Anfang der Osterfeierlichkeiten macht der Gründonnerstag. Er erinnert an das Abendmahl, das Jesus am Vorabend seines Todes mit seinen zwölf Jüngern gefeiert hat. Woher der Name „Gründonnerstag“ genau stammt, ist nicht eindeutig geklärt. Vermutlich geht er auf das alt- und mittelhochdeutsche „greinen“ zurück, das so viel wie „klagen“ oder „weinen“ bedeutet. Ganz klar ist hingegen, was am Gründonnerstag auf den Tisch kommt: Spinat!
Nach dem Gründonnerstag folgen Karfreitag und Karsamstag. Das „Kar“ ist eine Ableitung des Wortes „Klage“, denn an diesem Tag wurde Jesus dem römischen Statthalter in Judäa, Pontius Pilatus, gegenübergestellt, zum Tode verurteilt und an das Kreuz genagelt. Auch der Karfreitag ist untrennbar mit einer bestimmten Speise verbunden: Heute kommt traditionell Fisch auf den Tisch.

Ei, wie schön!
Am Ostersonntag feiern die Christen die Auferstehung Jesu und den Sieg des Lebens über den Tod – und ab jetzt darf auch wieder hemmungslos geschlemmt werden. Los geht es schon mit dem österlichen Frühstück. Mit dem am Vortag gesegneten Speisenkorb ist man dafür perfekt gewappnet. Auf alle Fälle kommt ein Osterschinken auf den Tisch, ein magerer Schweineschinken, der entweder geräuchert oder gekocht wurde und oft in Brotteig gewickelt gebacken wird.
Nach dem Frühstück steht die klassische Ostereiersuche auf dem Programm, bei der Kinder, aber auch Erwachsene, bunte gekochte Eier suchen dürfen, die der Osterhase zuvor versteckt hat. Der Brauch, Eier zu kochen und zu färben stammt auch aus früheren Zeiten. In der 40 Tage dauernden Fastenzeit wurde streng auf alles Tierische verzichtet. In der Zeit legten die Hühner aber natürlich weiterhin Eier. Um sie haltbar zu machen wurden sie gekocht. Das Färben diente dazu, sie später von den rohen Eiern unterscheiden zu können.
Bestimmt haben Sie sich auch schon einmal gefragt, warum gerade der Hase die Eier bringt? Nun ja, Ostern markiert nicht nur das Ende der Fastenzeit, sondern auch den Beginn des Frühlings und da ist der Feldhase oft das erste Tier, das man über die grünenden Felder laufen sieht. Aufgrund seiner Fruchtbarkeit (wie die Karnickel halt…) wird er als Zeichen des Lebens gesehen – ebenso wie die Eier als Symbol für das Leben gelten. Da wurde einfach eins und eins zusammengezählt und schon bringt der Hase eben die Eier. Logisch, oder?
Zum Mittagessen steht dann häufig Lamm auf der Karte. Lammgerichte sind nicht nur bei Christen, sondern auch im Judentum und bei den Griechisch-Orthodoxen eine alte Tradition. Das christliche Osterlamm leitet sich von einem Brauch beim jüdischen Pessach-Fest ab. Dabei wird das Lamm zum Gedenken an Gott geschlachtet. Es gilt als Symbol der Reinheit und steht damit auch für die Unschuld von Jesus, der sich für die Menschen geopfert hat. Wer kein Lamm mag, kann auf falschen Hasen, einen faschierten Braten mit Ei, ausweichen.

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Kulinarischer Ausklang
Am Ostermontag stehen auch heute noch vielerorts Verwandtschaftsbesuche auf dem Programm. Auch hier wird dann gut und reichlich gegessen. Schließlich hat man ja 40 Tage gefastet …
Zudem kann man sich spätestens jetzt Gedanken machen, wie man die Unmengen an Speiseresten in den kommenden Tagen verarbeitet. Wir haben ein paar Vorschläge für Sie parat. Aus den vielen gekochten Eiern lassen sich neue Kreationen zaubern: Eiaufstrich, gefüllte Eier, Eiersalat oder Kreneier schmecken auch nach Ostern noch köstlich. Aus den Resten vom Osterschinken entstehen zum Beispiel überbackene Schinkenfleckerl und wer die Schokohasen nicht pur vernaschen möchte, stellt mit frischem Obst ein Schokofondue her oder verarbeitet sie zu verführerischen Schokomuffins. 

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Ein Hase ging vorm Osterfest zum Osterhaseneignungstest.
Dort stellt man mit Bedauern fest, dass er sich nicht vermitteln lässt,
denn kaum sieht er ein Osternest, isst er es leer, ganz ohne Rest.

Wir wünschen Ihnen eine festliche, kulinarische Osterzeit!