Eine besondere Nuss

Herbstzeit ist Maronizeit

Ein Artikel von Alexandra Pickner | 18.09.2025 - 12:53
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© Ingrid Balabanova/Shutterstock.com

Anders als die nahe gelegene Rosskastanie, deren Blätter handförmig ausgebildet und deren Früchte ungenießbar sind, trägt die Esskastanie länglich-lanzettliche, gezähnte Blätter. Ihre stacheligen Hüllen bergen meist zwei bis drei glänzende Nüsse, die sich zur Reifezeit öffnen und vom Baum fallen.
Botanisch gehört die Esskastanie ebenso wie Hasel- und Walnuss zu den Nüssen, unterscheidet sich jedoch durch ihren geringeren Fettgehalt. Mit rund 200 Kilokalorien pro 100 Gramm liefert sie deutlich weniger Energie, dafür reichlich Stärke und Ballaststoffe. Beim Erhitzen wandelt sich ein Teil der Stärke in Zucker, was den für sie typischen, mild-süßen Geschmack erklärt.

Früher war die Esskastanie aufgrund ihres sättigenden Stärkegehalts ein Arme-Leute-Essen und ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Schon seit langem feiert sie ein kulinarisches Comeback: ob als cremiges Püree, in wärmenden Suppen oder in Kombination mit Fenchel und Apfel in einem herbstlichen Salat. Auch in Desserts sorgt sie mit ihrem Aroma für Raffinesse.

Zubereitet werden Maroni im Wesentlichen gekocht oder geröstet. Besonders beliebt sind sie als kleiner Snack nach dem Spaziergang oder auf Weihnachtsmärkten. Auch zuhause können sie einfach zubereitet werden: Dafür ritzt man die Schale auf der gewölbten Seite kreuzweise ein und legt die Früchte auf ein Blech. Bei 180 Grad im Ofen benötigen sie rund 15 bis 20 Minuten. Ein hitzebeständiges Gefäß mit Wasser im Ofen sorgt dafür, dass die Nüsse nicht austrocknen. Danach lassen sich Schale und Innenhaut leicht ablösen.

Beim Einkauf sollte man glänzende, feste Früchte bevorzugen. Kastanien, die länger gelagert wurden, wirken stumpf und fühlen sich leichter an. Kleine Löcher in der Schale deuten auf Fraßschäden hin. Frische Kastanien halten sich im Kühlschrank bis zu zwei Wochen. Geschält und vorgegart gibt es sie zudem als Konserve oder vakuumiert – so lassen sie sich auch außerhalb der Saison genießen oder eignen sich perfekt, um weiterverarbeitet zu werden.