Neben Bewegungsmangel, Rauchen und Bluthochdruck rückt zunehmend auch die Ernährung in den Fokus. Insbesondere ein unausgewogenes Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren gilt als gefährlicher Risikofaktor.
Beide Fettsäuren sind essenziell, das heißt, der Körper kann sie nicht selbst herstellen. Während Omega-3-Fettsäuren vor allem in fettreichen Fischen wie Lachs, Makrele oder Hering sowie in Lein- und Rapsöl vorkommen und entzündungshemmend wirken, stecken Omega-6-Fettsäuren hauptsächlich in industriell verarbeiteten Produkten: Sonnenblumenöl, Margarine, Fertiggerichte, Wurstwaren und Snacks sind besonders reich an diesen mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Zwar erfüllen sie wichtige Aufgaben im Körper, etwa bei der Wundheilung und Immunantwort, doch ein dauerhaftes Übermaß fördert Entzündungsprozesse – und damit die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Das Problem liegt im Verhältnis: Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollte das Omega-6- zu Omega-3-Verhältnis idealerweise bei etwa 5:1 liegen. In westlichen Ernährungsgewohnheiten liegt es jedoch häufig bei 10:1 bis 20:1 – mit entsprechenden Folgen für die Gefäßgesundheit. Ein dauerhaftes Ungleichgewicht kann Arterienverkalkung begünstigen, die Durchblutung verschlechtern und das Schlaganfallrisiko deutlich erhöhen.
Hinzu kommt: Viele vermeintlich gesunde Produkte wie Fruchtsäfte oder Müsliriegel enthalten versteckten Zucker oder industriell veränderte Fette. Gerade Transfettsäuren, die bei der industriellen Härtung von Fetten entstehen, gelten als besonders gesundheitsschädlich und sind in vielen Fertigprodukten enthalten. Sie erhöhen das "schlechte" LDL-Cholesterin und senken das "gute" HDL-Cholesterin – ein gefährlicher Mix für Herz und Kreislauf.
Um das Risiko für Schlaganfälle und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken, empfehlen Ernährungsexperten eine bewusste Umstellung: weniger verarbeitete Produkte, weniger Sonnenblumen- und Maisöl, dafür mehr Omega-3-reiche Lebensmittel. Neben Fisch können auch Algenöl, Walnüsse und Chiasamen wertvolle Fettsäuren liefern. Wer regelmäßig frische, unverarbeitete Lebensmittel verzehrt und pflanzliche Öle mit günstiger Fettsäurebilanz nutzt, schützt seine Gefäße langfristig – und senkt das Risiko für ernste Folgeerkrankungen.