Andrea Händler und Alfons Haider - Wenn das Christkind 2x klingelt (GENUSS.MAGAZIN VI/06)

Ein Artikel von Redaktion | 11.11.2006 - 00:00
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Alfons Haider verbringt den 24. Dezember im ORF-Studio. "Von morgens bis nach Mitternacht bin ich da, um ein wenig zu helfen, vor allem denjenigen, die alleine und einsam sind." © Daniela Wolfsberg

Alfons Haider, Schauspieler, Musicalstar, Sänger, Moderator - mit einem Wort: Entertainer - hat es geschafft in dieser harten Branche. Seine Soloprogramme sind ein Erfolg, vom politischen Kabarett bis zum Musical: Alle Vorstellungen sind ausverkauft. Er ist Moderator des ORF-Quotenbringers Nummer eins "Dancing Stars", und so ganz nebenbei, aber umso erfolgreicher, lässt Haider in letzter Zeit auch als Sänger aufhorchen. Die Lieder von Willy Forst scheinen ihm auf den Leib geschrieben zu sein und wenn der fesche Alfons "Bel Ami" trällert, schmilzt nicht nur so manche Dame in den Zuschauerreihen dahin. Lust auf mehr hat er bekommen, der "Everbody’s Darling", der noch immer als Lieblingsschwiegersohn der Nation durchgeht. Sein Gesangsrepertoire endet längst nicht mehr bei Forst. Alfons Haider hat auch die besten und gängigsten Schlager amerikanischer Herkunft drauf und wird demnächst in Beverly Hills in einem der berühmtesten Clubs auftreten. Der Erfolg ist vorprogrammiert, denn schon letztes Jahr wurde Alfons Haider - als in Amerika noch unbekannter Künstler - in New York bejubelt.

"Die Amerikaner sind aufgeschlossen und wollen immer wieder neue Künstler entdecken. Ich warte nicht hungrig auf den Erfolg, aber wenn er auch in den USA kommt, freut es mich umso mehr", so Haider.

Er hat seinen Beruf lieben gelernt und das spürt man vielleicht jetzt mehr als in früheren Jahren. "Ich muss niemandem mehr nachlaufen, auch dem Erfolg nicht und das macht mich ruhig und gelassen", meint der Vielbeschäftigte. Bis Ende 2007 ist sein Terminkalender ziemlich verplant. "Dancing Stars" beginnt wieder im März, der Opernball ruft zur Übertragung, das neue Kabarettprogramm, einige Gastspiele in Amerika und Galaabende im Ausland folgen.

Zum weihnachtlichen Genuss kommt Haider nicht sehr ausgiebig, denn am 24. Dezember findet die große ORF-Show "Licht ins Dunkel" statt und da setzt sich Haider mit vollem Elan ein: "Von morgens bis nach Mitternacht bin ich da, um ein wenig zu helfen, vor allem denjenigen, die alleine und einsam sind." Ein Job, der ihn glücklich macht, aber halt nur zwei Stunden für die Familie Zeit lässt. "Mit meiner Mutter feiere ich zwischen zwei Auftritten am späten Nachmittag und dann geht es wieder weiter ins Studio." Richtig ausgespannt und gegessen wird an den Tagen nach Weihnachten bis zu Silvester, denn diese paar Tage hat sich Haider ein absolutes Auftrittsverbot abgerungen. Da spielt er mit seinen drei Neffen, trinkt ein Glaserl seines geliebten Champagners und isst am liebsten irgendetwas aus Kartoffeln. "So ein Pürree ist einfach etwas Herrliches", gibt Haider unumwunden zu. Auch in Lokalen herrscht das Prinzip: "Gut muss es sein, aber das Produkt kann ruhig einfach daher kommen".

Den Christbaum schmückt Haider immer selbst, mit möglichst vielen Kugeln in verschiedenen Größen, die den Weihnachtsbaum fast verdecken. Das Geschirr am Tisch ist bunt gemischt, je nach Lust und Laune. Einmal streng in weiß gehalten, einmal so bunt wie möglich. Schöne Gläser und ein gutes, einfaches Essen und der Star ist mit sich und der Welt zufrieden. Dass Haider Geschmack hat, sieht man nicht nur an der Wahl seines Schneiders, sondern auch an seiner Wohnungseinrichtung. Mit Blick über Wien und viel Glas lebt der Künstler gediegen, aber nicht pompös oder protzig eingerichtet. Da wird nichts zur Schau gestellt. Irgendjemandem etwas beweisen, das muss Alfons Haider schon lange nicht mehr. Auch das macht ihn sehr sympathisch.

Bissig, aber doch romantisch

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"Alles muss glitzern und schön geschmückt sein!" -Andrea Händler © Daniela Wolfsberg

Man hat ja so seine Vorstellungen von Prominenten, die man von Bühne, TV und Kino kennt. Die Schauspielerin und Kabarettistin Andrea Händler beispielsweise schätzten wir nicht als besonders "konservativ" ein - doch weit gefehlt! Wenn es um Weihnachten geht, dann ist die Händler ganz anders als ihr vermeintliches Klischee. "Ich bin irrsinnig romantisch und geradezu fixiert auf Weihnachten. Alles muss glitzern und schön geschmückt sein, wie man es sich landläufig vorstellt", outet sich Händler als Weihnachts-Junkie und fügt hinzu: "Weihnachten ohne Punsch-Standl’n und schöner, der Jahreszeit entsprechender Musik, geht überhaupt nicht."

In ihrer schmucken Dachterrassenwohnung in Wien glitzert und funkelt es also zur Weihnachtszeit, die schon Mitte November beginnt.
"In dieser Zeit treffe ich mich gerne mit Freunden bei einem Punschstand, lade gute Freunde zum Abendessen ein und fange an, darüber nachzudenken wie ich alles zu den Feiertagen schmücken werde", so Händler.
Auf Christbaumschmuck wird besonderer Wert gelegt, noch viel wichtiger aber sind die kleinen Accessoires, die am gedeckten Tisch liegen müssen. Kleinigkeiten, abgestimmt auf das jeweilige Geschirr - das ist bei Frau Händler eine ganze Garnitur von Hutschenreuther aus der Serie Shalimar. "Und zwar die mit den Blüten", wie sie betont.

Zu Essen gibt es am Heiligen Abend einen "Gefillten Fisch", der alle Familienmitglieder mit viel Wodka in Stimmung bringt. Andrea Händler bekennt sich ganz offen zu traditionellen Weihnachten, das sie hemmungslos auslebt. Vielleicht hilft ihr auch der Umstand, dass sie nach den Feiertagen jedes Jahr mindestens drei Wochen in Thailand verbringt. "Da kann man zu Weihnachten schon klassisch feiern", lacht sie.
Die Wohnung, die eher im asiatischen Stil eingerichtet ist, wird jedenfalls zu dieser winterlichen Jahreszeit zum "Vorzeige-Shop" für Girlanden, Kerzen, einem liebenswerten "Rudolph The Reindeer" und selbst die Terrasse wird weihnachtlich herausgeputzt. Vom Heiligen Abend bis zum Ende der Feiertage wird gegessen, viel geredet und die ganze Familie miteinbezogen - ein klassisches Familienfest eben. Ziemlich überraschend, wenn man die oft bissigen Kabarettprogramme von Andrea Händler betrachtet.