Zero Waste Cooking: Tasty Pickles

Ein Artikel von Simone J. Taschée | 22.04.2020 - 13:00
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© Alexander Stiegler

Die natürlichen Schätze dieser Erde sind viel zu schade, vergeudet zu werden. Verantwortungsvoll kochen und genießen ist in Zeiten wie diesen oberstes Gebot, um kulinarischen Resten neues Leben einzuhauchen.

Wir vom GENUSS.Team setzen mit unserer Serie Zero Waste Cooking ein Zeichen gegen das unnötige Verschwenden von Lebensmitteln. Man meint, es wäre selbstverständlich, nur einzukaufen, was auch tatsächlich benötigt wird. Die Gründe für ein übermäßiges Einkaufen sind aber mannigfaltig: die Flut an Produkten in den beliebten Einkaufsstätten, altbekannte Lockangebote, die ausschließlich über die Menge funktionieren (wie wäre es eigentlich einmal mit Lockangeboten, die sich um die Qualität drehen?), unbedachte persönliche Bevorratung, fehlende Planung,...

Die Liste ließe sich sicherlich weiter fortsetzen. In der Infobox weiter unten finden Sie einige Anregungen, wie Sie nicht nur den Einkauf sinnvoller gestalten, sondern dabei auch unnötigen Müll vermeiden können. Und sollten dann doch essbare Reste zusammenkommen, zeigen wir Ihnen, wie Sie das Beste aus ihnen herausholen. Kein erhobener Zeigefinger, versprochen, dafür wohlerprobte Denkanstöße, die vielleicht sogar zu ­völlig neuartigen Küchenexperimenten verleiten. Unserem Partner Müller Glas gebührt dabei Dank für die Zurverfügungstellung der praktischen Rexgläser. Diese laufen in unseren Rezepten zu ihrer bekannten Hochform auf, egal ob beim Garen, Kochen, Backen, Einrexen, Bevorraten oder für den Transport.

Aus Rest wird Fest

Diesmal stellen wir Ihnen gleich zwei unserer Lieblingsrezepte vor. Da wären einmal die übrig gebliebenen Sauermacher unserer großen Essigverkostung. Nach der Degustation standen unzählige Flaschen vor uns und harrten der Dinge. Sofort schalteten wir unser kreatives Küchenhirn auf Empfang und ergänzten die sauren Relikte um Reste von Gemüse und Gewürzen. Fertig war das Rezept Tasty Pickles, für ein herrlich pikantes Sauergemüse. Vielleicht haben Sie auch herumstehende Überbleibsel von Essig & Co.?

Aus einer ganz anderen Ecke kam die Idee für eine weitere nachhaltige Zubereitung. Vor allem Familien kennen die Situation: Im Obstkorb liegt eine leuchtend gelbe Banane. Einige Tage reift sie langsam vor sich hin. Plötzlich präsentiert sich ein leicht-bräunliches, fallweise sogar schwärzlich leuchtendes Etwas, das keiner so mehr essen möchte. Die Schale also nicht mehr wirklich einladend, das Innere zu weich und quatschig. Und dann wären da noch immer wieder auftauchende Schokorestl, ob Schokonikoläuse oder -osterhasen, angebrochene Tafelschokoladen, vereinzelte Pralinen und Ähnliches. Alles ideale Ingredienzien für einen köstlichen Neustart als Monkey Muffins. Probieren Sie es aus, bevor Sie Banane und Schokohäschen den Garaus machen.

Tasty Pickles

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© Alexander Stiegler

ZUTATEN:
Menge für ein Rexglas (Sturzglas) zu 580 ml:
Gemüsereste (etwa Stangensellerie, Paprika, Chilis u.Ä.), geputzt
Knoblauchreste, geschält, klein geschnitten
frische Kräuter (Dille, Petersilie, Koriander, Estragon u.Ä.)
280 ml Wasser
120 ml Essig (etwa Weißwein,- Kräuter-, Fruchtessige u.Ä.)
Rohrzucker und Salz nach Geschmack
ganze Gewürze (etwa Weiße Senfkörner,  Selleriesamen, Pimentkörner u.Ä.)

ZUBEREITUNG:

  1. Das Gemüse zerkleinern, sodass es in das vorbereite Einmachglas passt, und dekorativ einschlichten. Verwendet man etwa ganze Chilis, sollten diese entstielt und klein geschnitten werden. Oder man sticht mit einer Nadel oder einem Metallspieß zahlreiche Löcher ein, damit die Einlegeflüssigkeit dann in die Chilifrüchte eindringen kann.  Die Knoblauchreste im Glas verteilen. Kräuter entweder ganz lassen, nach Bedarf zerkleinern oder hacken, darüberstreuen oder in die verbliebenen Ecken stecken. Alles beiseitestellen.
  2. In einem Topf das Wasser erhitzen. Sobald es kocht, Essig hineingießen, Zucker und Salz darin auflösen und vom Herd ziehen. Das Backrohr auf 150 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.
  3. Nun die heiße Marinierflüssigkeit über das Einmachgut gießen (bis knapp unter den Glasrand). Alles soll vollständig von Flüssigkeit bedeckt sein; bei Bedarf mit Essig aufgießen. Mit sauberen Deckeln verschließen, die Gläser auf einem Backblech im Wasserbad im vorgeheizten Backrohr rund 15 Minuten pasteurisieren.

Tipps für optimalen Genuss

  • Das Eingemachte muss nun einige Tagen ruhen, am besten sogar zwei oder drei Wochen. Idealer Ort: kein Sonnenlicht, trocken, normale Zimmertemperatur. Erst dann zeigen die Fermentation und das Aromatisieren mit den Gewürzen ihre Wirkung.
  • Sobald die Tasty Pickles genussfertig sind, sind sie eine ideale Beigabe zur pikanten Jause, zum Käseteller oder als Salatauf­lage.
  • Ist das Glas einmal geöffnet, sollte es bis zum nächsten Gebrauch im Kühlschrank gelagert werden. Rechtzeitig vor dem Servieren aber auf Zimmertemperatur bringen, damit sich alle Aromen schön entfalten können.

>> Hier geht's zu den Zero Waste Monkey Muffins!

GENUSS.Praxistipps

Auf die Art wie im Rezept beschrieben können viele verschiedene Gemüsereste bestens verarbeitet werden, zum Beispiel Karotten, Pastinaken, Knollen­sellerie, Zucchini, Feldgurken, Peter­wurzen, frischer Ingwer, Kurkuma und so weiter.

Diverse Essigreste, wie von unserer großen Essigverkostung, eignen sich allesamt für die Verarbeitung, egal ob Weiß- oder Rotweinessig, Kräuter- oder Fruchtessige, Reiswein und so weiter.

Sie haben verschiedene Gewürze im Küchenkästchen, die Sie sonst kaum verwenden? Dann nichts wie hinein mit ihnen ins Einmachglas. Da passen genauso Pfefferkörner, Wacholderbeeren, Kreuzkümmelsaat, getrocknete Chilischoten, Rosmarinzweig, Currykraut und vieles mehr.

Eine Kooperation mit REX, das Orignal Einmachglas.